Niederlage für Kammer-Rebellen. Präses Fritz Horst Melsheimer darf sich nochmals zur Wahl stellen

Hamburg. Der bisherige Handelskammer-Präses Fritz Horst Melsheimer darf für eine weitere Amtszeit kandidieren. Die 56 Mitglieder des Plenums der Kammer haben mit einer Dreiviertelmehrheit einer entsprechenden Satzungsänderung zugestimmt. Melsheimer war regulär drei Jahre im Amt. Zuvor stand er nur neun Wochen an der Spitze Kammer, nachdem der damalige Präses Frank Horch in die Politik wechselte. Laut bisheriger Satzung hätte Melsheimer nicht mehr antreten dürfen, da nur zwei Amtsperioden erlaubt sind. Diese hatte Melsheimer bereits, obwohl er in der ersten Amtszeit nur neun Wochen Präses war.

Jetzt wurde die Satzung so geändert, dass so kurze Amtszeiten keiner dritten Kandidatur angerechnet werden. Am 8. Mai kann sich Melsheimer damit nochmals zur Wahl für eine weitere dreijährige Amtsperiode stellen. Melsheimer ist bislang der einzige Kandidat, nachdem einige Manager und Unternehmer abgelehnt haben, oder die Wahl ins Plenum der Kammer nicht geschafft haben. „Wir sind sehr froh, dass ein so erfolgreicher und anerkannter Unternehmer wie Herr Melsheimer, der in seiner bisherigen Amtszeit hervorragende Arbeit geleistet hat, erneut für dieses anspruchsvolle und zeitintensive Amt kandidiert“, sagte Handelskammer-Vizepräses Jens Peter Breitengroß nach der Plenarsitzung.

Die Gruppe Die Kammer sind WIR!, die die Institution modernisieren will und auch Reformen fordert, hatte sich im Vorfeld gegen die Satzungsänderung ausgesprochen. Sie war bei der Abstimmung nicht anwesend, weil das bisherige und nicht das neu gewählte Plenum sich mit dem Antrag befasste. Im neuen Plenum sind zwölf Abgeordnete der Gruppe. Insgesamt sitzen 56 Mitglieder im Plenum. Auch der Antrag des Bündnisses, die Wahlordnung zu ändern, wurde mit großer Mehrheit abgelehnt.

„Es ist bedauerlich, das man bei dieser Entscheidung dem neuen Plenum keinen Vertrauensvorschuss gegeben hat und damit in letzter Sekunde vom alten Plenum eine Satzungsänderung beschloss“, sagt Tobias Bergmann vom Bündnis Die Kammer sind WIR!. Er möchte nun auf Melsheimer zugehen und prüfen, wie der Präses mit den Forderungen des Bündnisses umgeht.