Frankfurt. In der Chemiebranche wird sich das Fusions- und Übernahmekarussell offenbar wieder schneller drehen. Angetrieben werde das weltweite Fusionsgeschehen unter anderem durch die vollen Kassen vieler Konzerne und die wiedererstarkte US-Chemieindustrie, lautet das Fazit einer Studie der Unternehmensberatung A.T. Kearney. „Die Dealpipeline für 2014 ist bereits heute gut gefüllt, vor allem auch, weil einige führende Chemieunternehmen signifikante Umstrukturierungen ihres Geschäftsportfolios angekündigt haben“, sagte der Chemieexperte der Unternehmensberatung, Joachim von Hoyningen-Huene am Montag. Die US-Chemiekonzerne Dupont, Dow Chemical und Ashland wollen ihre Geschäfte stark umbauen und sich von Randgeschäften trennen.

Bereits im vergangenen Jahr hatten die Übernahmen in der Branche der Studie zufolge stark zugenommen. Gemessen am Wert stieg 2013 das Gesamtvolumen der Transaktionen um 47 Prozent, die Zahl der Zukäufe nahm um acht Prozent zu. Insgesamt investierten die Unternehmen 72 Milliarden Dollar in Übernahmen und Fusionen. Als Ziele besonders hoch im Kurs standen Spezialchemie- und Feinchemieproduzenten. Solche Geschäfte werfen zumeist höhere Renditen ab als Geschäfte mit Massenchemikalien, und sie gelten als weniger konjunkturanfällig. Zugleich seien die Preise für solche Firmen deutlich nach oben gegangen.