Herzogenaurach. Der Konzernumbau und das angekratzte Image haben den Sportausrüster Puma zum Jahresende noch tiefer in die roten Zahlen getrieben als erwartet. Das Unternehmen verdreifachte seinen Verlust im vierten Quartal auf 115 Millionen Euro, während Branchenexperten lediglich mit einem Fehlbetrag von 78 Millionen Euro gerechnet hatten. „Es besteht kein Zweifel daran, dass Pumas Markenbegehrtheit gesteigert, die Absatzprobleme behoben und die Vertriebswege verbessert werden müssen“, sagte der neue Vorstandschef Björn Gulden zur Bilanzvorlage.

Im Gesamtjahr schrammte Puma nur knapp an einem Verlust vorbei. Der Nettogewinn brach um 92 Prozent auf 5,3 Millionen Euro ein. Um den französischen Luxusgüterkonzern Kering als Haupteigner zu besänftigen, greift Puma in seine Rücklagen: Während der Konzern je Aktie nur 36 Cent Gewinn erwirtschaftete, sollen wie im vergangenen Jahr 50 Cent je Anteilsschein ausgeschüttet werden. Die Puma-Aktie verlor im Kleinwerteindex SDAX bis zu 3,1 Prozent auf ein Zweieinhalbjahrestief von 201,50 Euro. Als Kering im Jahr 2007 bei dem Adidas-Rivalen eingestiegen war, hatte das Papier noch Höchstwerte um 330 Euro erreicht. Gulden, der 2013 bei Puma angetreten war, hatte zuletzt den Konzernumbau forciert. Er will die Franken wieder als Sportmarke profilieren, nachdem sich das Unternehmen mit Lifestyle-Kleidung und einer überbordenden Produktpalette verzettelt hatte.