Konzerne sollen Preise abgesprochen haben – auch Nordzucker

Bonn. Wegen verbotener Absprachen sollen die drei großen deutschen Zuckerhersteller Bußgelder in Millionenhöhe bezahlen. Gegen Pfeifer und Langen, Südzucker und Nordzucker sowie sieben persönlich Verantwortliche seien Bußgelder von insgesamt rund 280 Millionen Euro verhängt worden, teilte das Bundeskartellamt mit.

Die Hersteller hätten sich über viele Jahre über den Vertrieb ihrer Produkte in bestimmten Gebieten verständigt, um möglichst hohe Zuckerpreise erzielen zu können. Leidtragende waren sowohl die Industrie als auch die Verbraucher. Die Hersteller hätten sich über Jahre darüber abgesprochen, sich beim Zuckervertrieb „im Wesentlichen auf ihr angestammtes Gebiet zu beschränken und den anderen Kartellbeteiligten nicht in die Quere zu kommen“, erklärte Kartellamtspräsident Andreas Mundt.

Die Absprachen seien bis zu einer Durchsuchung durch das Bundeskartellamt 2009 „über viele Jahre“ betrieben worden und hätten teils bis in die 90er-Jahre zurückgereicht. Nordzucker habe mit dem Kartellamt umfassend kooperiert und deswegen einen „weitreichenden Bußgelderlass“ erhalten, erklärte die Behörde. Die Geldbußen sind den Angaben zufolge noch nicht rechtskräftig.