Berlin. Überlastete Autobahnen, marode Brücken und langsame IT-Netze – rund 120 Milliarden Euro müssten einer IW-Studie zufolge in den nächsten zehn Jahren in die Infrastruktur fließen, damit der Standort Deutschland seinen internationalen Wettbewerbsvorteil nicht verliert. Die heimischen Unternehmen bewerten den aktuellen Zustand zwar noch mit der Note „gut“, wie das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) unter Berufung auf eine Umfrage unter 2800 Firmen mitteilte. Aber knapp zwei Drittel der Betriebe sehen ihre Geschäfte durch Mängel im Straßenverkehrsnetz bereits beeinträchtigt.

Der genannte Investitionsbedarf sollte zu je einem Drittel in Fernstraßen und Brücken fließen, in die Modernisierung der IT-Netze sowie in den Ausbau der Stromnetze im Zuge der Energiewende. Im Straßenverkehr gehe es dabei vor allem um den Ausbau und die Erhaltung der Hauptverkehrsachsen, erläuterten die Forscher. Die Stromnetze hingegen seien eigentlich in einem guten Zustand. „Sie müssen künftig aber neuen Anforderungen gerecht werden, die sich zum Beispiel durch Schwankungen bei Wind- und Sonnenstrom ergeben.“ Langfristig zahlten sich Investitionen in die Infrastruktur erfahrungsgemäß aus, rechnet das IW vor: „Steckt die Politik zehn Milliarden Euro sinnvoll in Straßen, Stromnetze und Co, erhöht das laut Faustformel die Wirtschaftsleistung um 2,5 Milliarden Euro pro Jahr.“ Die Investitionen lohnten sich schon nach vier Jahren.