Köln. Bastei Lübbe erwägt einen Einstieg beim Weltbild-Konzern. Der Kölner Verlag prüft derzeit die Bücher des Augsburger Unternehmens, das im Januar Insolvenz angemeldet hatte. Interesse habe der Verlag vor allem am digitalen Geschäft. Doch es sei schwierig, sich ein genaues Bild zu verschaffen, weil die Struktur von Weltbild sehr kompliziert sei, sagte Verlagschef Thomas Schierack am Montag. „Das Interesse ist da, wir haben Einblick in den Datenraum. Aber Weltbild hat eine schwierige Struktur“, sagte Schierack. „Ob wir da am Ende wirklich mehr machen, kann ich noch nicht sagen.“

Der Insolvenzverwalter wolle bis Ende März Klarheit, umriss Schierack den Zeitrahmen. Bastei Lübbe gehe es vorangig um das Internetgeschäft mit „weltbild.de“ und „buecher.de“, möglicherweise könne auch der Versandhandel interessant sein, sagte Schierack. Eine Komplettübernahme käme für Bastei Lübbe aber nicht infrage. Sollte jemand anders für Weltbild als Ganzes bieten, wäre Bastei Lübbe raus. Mit der Insolvenz von Weltbild habe sich für den Verlag eine überraschende Option ergeben. Sie sei aber kein Muss, um zu wachsen. Bastei Lübbe setzt große Hoffnungen auf das digitale Geschäft. 2012 lag der Anteil am Gesamterlös bereits bei 14 Prozent und er soll in den kommenden Jahren weiter zulegen.