Hamburg. Julia Jäkel kann nach nur zehn Monaten an der Spitze von Gruner + Jahr die ersten Früchte ihrer Veränderungen in dem Verlagshaus ernten. „Das Deutschlandgeschäft ist sehr gesund. Die Anzeigeneinnahmen 2013 liegen über dem Vorjahr. Auch die Auflagen haben sich zufriedenstellend entwickelt, der rückläufige Trend hat sich verlangsamt“, sagte die Vorstandsvorsitzende des Medienhauses im Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten am Dienstagabend. Insbesondere im Segment der Food-Magazine („Chefkoch“, „Beef“) würden „herausragende Renditen“ erzielt. Die offiziellen Geschäftszahlen werden erst Ende März bekannt gegeben. Im Ausland zeigt sich Jäkel vor allem mit dem Frankreich-Geschäft zufrieden. „In anderen Ländern, wie beispielsweise Österreich, werden wir richtig Gas geben und investieren.“ Aus kleineren Ländern wie Serbien oder Slowenien hat sich Gruner + Jahr dagegen zurückgezogen.

„Wir sind auf einem Weg der kulturellen Veränderungen in unserem Haus. Einer langen Reise mit radikalen Veränderungen“, beschreibt Jäkel ihre Strategie. Ziel sei es, „das herausragend kreative Verlagshaus zu werden“. Ihr Credo laute: „Wir setzen auf hervorragenden Journalismus – gute, kluge und relevante Inhalte. Wir wollen immer das beste Heft machen.“ Große Chancen sehe sie im Ausbau des digitalen Geschäfts. Dabei lehne sie Bezahlschranken für große Titel wie den „Stern“ ab. Gleichzeitig könne sie sich aber auch reine Online-Titel vorstellen. Insgesamt will Gruner + Jahr noch viel Geld in neue Print- und digitale Produkte investieren. „Wir haben erheblich investiert und geben noch mehr aus.“ Jäkel ist überzeugt, mit Zeitschriften weiter ein gutes Geschäft zu machen.