Ingenieur übernimmt beim Baustoffhersteller im April

Hamburg. Die rund 900 Beschäftigten der Holcim Deutschland AG mit Sitz in Hamburg bekommen einen neuen Chef. Urs Fankhauser wird zum 1.April die Rolle des Vorstandsvorsitzenden übernehmen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Schweizer Staatsbürger folgt auf den aktuellen Vorstandsvorsitzenden Leo Mittelholzer, der nach sieben Jahren an der Spitze des Baustoffherstellers am 30.April in den Ruhestand treten wird.

Mittelholzer habe maßgeblich dazu beigetragen, den Kundenfokus zu stärken und mehrwertorientierte Lösungen voranzutreiben, hieß es. Unter seiner Führung habe Holcim erfolgreich innovative Lösungen für Großprojekte wie die NEAT (Eisenbahninfrastruktur in der Schweiz) oder North Stream (Gaspipeline in der Ostsee) umgesetzt.

Urs Fankhauser ist 1963 geboren, diplomierter Maschinenbauingenieur und seit 1991 für den Schweizer Mutterkonzern Holcim tätig, der ein weltweit agierender Baustoffhersteller ist. 2002 wurde er General Manager von Holcim Kroatien und zwei Jahre später Technischer Direktor für die Region Osteuropa. 2011 stieg er zum Area Manager mit der Verantwortung für Ost -und Südosteuropa auf. Seit zwei Jahren ist er verantwortlich für das Geschäft in Westeuropa, inklusive Spanien, aber ohne Großbritannien. Dieses Amt bei der Konzernmutter soll Fankhauser zusätzlich zu seinem neuen Job behalten.

Die Holcim Deutschland AG ist einer der führenden Baustoffhersteller Norddeutschlands. Den Ursprung legte vor mehr als 150 Jahren die Zementherstellung. Heute bilden Zement, Kies und Beton die Kernbereiche der Unternehmensgruppe. In der Hauptverwaltung an der Willy-Brandt-Straße in der Hansestadt arbeiten rund 130 Beschäftigte. In den Werken in Lägerdorf bei Itzehoe sind mehr als 300 Mitarbeiter tätig, in Höver bei Hannover gut 200.

Die zuletzt veröffentlichten Geschäftszahlen bezeichnet das Unternehmen auf der Firmenhomepage als „in allen Segmenten sehr unerfreulich“. Die Umsatzerlöse fielen 2012 auf 378 Millionen Euro (Vorjahr 392 Millionen Euro). Alle Bereiche hätten unter wachsenden Kosten- und Preisdruck gestanden, hieß es. Im Vergleich zum Vorjahr ging das Betriebsergebnis um 28,8 Millionen Euro auf minus 29,9 Millionen Euro zurück. Der Mutterkonzern hat seinen Sitz in der Schweiz und Landesgesellschaften in mehr als 70 Staaten auf allen fünf Kontinenten.