Jeder Mitarbeiter erhält 2541 Euro Prämie. Dividende erhöht

Stuttgart. Nach mehreren Jahren mit hohen Investitionen und schrumpfenden Gewinnen will Daimler-Konzernchef Dieter Zetsche nun die Früchte seiner Modelloffensive ernten. Die runderneuerte Mercedes-Palette soll dem Autobauer wieder ordentlich Geld in die Kasse spülen. Daimler will schließlich bis 2020 wieder die Nummer eins unter den Herstellern von Luxuswagen werden – und nicht mehr hinter den Konkurrenten BMW und Audi liegen, die mehr Autos verkaufen und an jedem Wagen mehr verdienen. „Unser Plan geht Schritt für Schritt auf“, sagte der Konzernchef am Donnerstag in Stuttgart und versprach deutlich mehr operativen Gewinn. Die ersten Erfolge machten „Appetit auf mehr“, ergänzte Zetsche.

Die Stuttgarter verdienten 2013 mit 10,8 Milliarden Euro zwar so viel wie nie zuvor – aber nur dank 3,2 Milliarden Euro Einnahmen aus dem Verkauf ihres Anteils am Luftfahrtkonzern EADS. Operativ sank das Ergebnis das zweite Jahr in Folge auf nunmehr 7,9 Milliarden Euro. Das zweite Halbjahr 2013 lief allerdings schon deutlich besser als das erste. Dank neuer Modelle wie der A-Klasse und der S-Klasse erzielte die Marke mit dem Stern einen Absatzrekord und will auch 2014 neue Bestmarken aufstellen. Auch am weltgrößten Automarkt China ist die Nobelmarke wieder stärker gefragt, nachdem Daimler dort weit hinter die Rivalen aus Bayern zurückgefallen war. Zuletzt nahmen die Schwaben mit dem Verkauf von gut 2,35 Millionen Autos, Lastwagen, Vans oder Bussen 118 Milliarden Euro ein. 2014 soll der Umsatz zulegen.

Auch die Anleger und Beschäftigten dürfen sich freuen: Daimler kündigte eine um fünf Cent höhere Dividende von 2,25 Euro pro Aktie an. Die Mitarbeiter des Autobauers erhalten für ihr Engagement im Jahr 2013 einen Sonderbonus von 500 Euro. Insgesamt bekommen die rund 130.000 Tarifbeschäftigten je 2541 Euro – im Vorjahr waren es mehr als 3200 Euro gewesen.

Vom wieder gut laufenden Geschäft will auch Konzernchef Zetsche profitieren, nachdem es vor knapp einem Jahr wegen verpasster Gewinnziele und Ärger mit den Betriebsräten noch Streit über seine Vertragsverlängerung gab. Seine Glückssträhne wurde zuletzt zudem getrübt, als Produktionsvorstand Andreas Renschler überraschend das Handtuch warf. Der 55-jährige Manager begründete seinen Abgang mit mangelnden Karriere-Aussichten, da Zetsche einen neuen Vertrag nach 2016 anstrebe. Zetsche wollte sich zu seinen Plänen für 2017 nicht äußern.

Der Daimler-Chef verfolgt dennoch ehrgeizige Ziele. Daimler, lange unangefochten größter Premiumhersteller weltweit, wurde zuletzt von BMW und Audi auf den dritten Platz verdrängt. Bis 2020 wollen die Stuttgarter wieder die Nummer Eins werden. Zudem soll die operative Gewinnspanne auf neun Prozent im Konzern steigen.