TV-Sparte wird ausgegliedert. Konzern erwartet weitere Verluste

Tokio. Mit drastischen Maßnahmen reagiert der japanische Elektronikkonzern Sony auf seine anhaltenden Verluste: Das Unternehmen kündigte am Donnerstag den Verkauf seiner PC-Sparte an einen japanischen Fonds an sowie die Ausgliederung des TV-Bereichs in eine Tochtergesellschaft. Zudem sollen 5000 Arbeitsplätzen bis März 2015 gestrichen werden.

Sony werde sich wegen der „drastischen Veränderungen“ auf dem weltweiten PC-Markt von dieser Sparte trennen, teilte das Unternehmen mit. Der Geschäftsbereich mit der Marke Vaio werde an den Investmentfonds Japan Industrial Partners (JIP) verkauft. Sony wolle sich vielmehr auf seine mobilen Geräte wie Smartphones und Tablets konzentrieren.

Sony erhält laut Medienberichten für Vaio 40 bis 50 Milliarden Yen (291 bis 365 Millionen Euro). Sony stellte seit 1996 PCs her und erreichte vor einigen Jahren einen Produktionshöchststand mit rund neun Millionen Computern im Jahr. Zuletzt waren es aber nur noch 5,8 Millionen Geräte. Sony ist der neuntgrößte PC-Produzent der Welt.

Außerdem wird der Konzern den defizitären Bereich der Produktion und des Verkaufs von Fernsehgeräten in eine Tochtergesellschaft auslagern. Damit solle das TV-Geschäft effizienter, dynamischer und von der Größe und Struktur an die Konkurrenz angepasst werden. Die TV-Sparte von Sony erzielt trotz zahlreicher Maßnahmen zur Kostensenkung seit mehr als einem Jahrzehnt keinen Gewinn mehr. Sony werde sich aber nicht von dem TV-Geschäft trennen, betonte Sony-Chef Kazuo Hirai. Fernseher werden in den Haushalten weiter eine wichtige Rolle in der multimedialen Unterhaltung spielen.

Der Konzern senkte seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr erheblich. Statt eines Gewinns in Höhe von 30 Milliarden Yen wird nun ein Verlust von 110 Milliarden Yen erwartet, weil sich einige der elektronischen Geräte nicht gut verkauften. Ein weiterer Grund seien die Restrukturierungskosten, gab Sony an.

Im Zuge der vor einigen Monaten begonnenen Umstrukturierung würden 5000 Stellen gestrichen. Davon seien 3500 Arbeitsplätze im Ausland betroffen. Ende März 2013 beschäftigte Sony 146.300 Menschen. Sony baute bereits bei früheren Sparrunden rund 10.000 Arbeitsplätze ab.