Rund 80 Mitarbeiter der Baufirma sind in Hamburg betroffen. Das 1956 gegründete Tiefbauunternehmen ist auf das Verlegen von Rohrleitungen und den Bau von Tunneln spezialisiert.

Hamburg. Die traditionsreiche Hamburger Baufirma Meyer & John hat einen Insolvenzantrag stellen müssen. Wie der Geschäftsführer des Unternehmens, Christian Hohagen, dem Abendblatt bestätigte, wurde der Antrag am Donnerstag beim Amtsgericht Hamburg eingereicht. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter sei der Hamburger Rechtsanwalt Sven Holger Undritz bestellt worden.

Von der Insolvenz bei Meyer & John sind laut Hohagen rund 80 Mitarbeiter in der Hansestadt betroffen. Das 1956 gegründete Tiefbauunternehmen ist auf das Verlegen von Rohrleitungen und den Bau von Tunneln spezialisiert. Zu den Kunden zählen unter anderem die Hamburger Wasserwerke, die Stadtentwässerung sowie die Energieunternehmen Vattenfall und E.on Hanse. Darüber hinaus erledigt die Firma auch diverse Straßenbauarbeiten wie etwa Asphaltierungen.

Zu den Hintergründen der Insolvenz wollte sich Geschäftsführer Hohagen am Donnerstag nicht äußern. Man wolle zunächst die Beschäftigten über die Vorgänge informieren. Er selbst habe den Chefposten bei Meyer & John erst vor wenigen Tagen übernommen.

Im Augenblick gehe der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt weiter, erklärte Hohagen. Die Arbeiten auf den diversen Baustellen, auf denen die Firma derzeit aktiv sei, sollten fortgesetzt werden. Unter anderem arbeitet Meyer & John gerade an einem Projekt an der Grusonstraße in Billbrook.

Mit Sven Holger Undritz hat das Amtsgericht einen ausgesprochen erfahrenen Sanierungsexperten zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Er ist derzeit auch für die finanziell angeschlagene Werft SSB Spezialschiffbau Oortkaten zuständig und verantwortete auch die Restrukturierung des Solarunternehmen Conergy sowie den Verkauf des Hotels Interconti.