Stuttgart. Deutschlands größte Bausparkasse Schwäbisch Hall ist im vergangenen Jahr Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden. Das Neugeschäft mit Bausparverträgen stieg zwar um knapp zehn Prozent auf eine neue Rekordmarke von 36 Milliarden Euro, wie die Bausparkasse der Volks- und Raiffeisenbanken am Donnerstag mitteilte. Das Ergebnis vor Steuern sank jedoch leicht um 2,6 Prozent auf 303 Millionen Euro. Grund dafür seien die mit dem stürmisch gewachsenen Neugeschäft gestiegenen Provisionskosten, erklärte Vorstandschef Matthias Metz. Auch die Verwaltungskosten seien gestiegen.

Die Bausparkasse mit dem Sparfuchs als Maskottchen hatte die Kunden mit einer Tarifumstellung im vergangenen März gelockt. Die Guthabenzinsen wurden gesenkt, sodass sich viele Sparer noch den höheren Zins beim alten Tarif sichern wollten. Auch habe die Finanzkrise im Euro-Raum die Nachfrage nach Finanzierungen für Immobilien beflügelt.

Zur Baufinanzierung vergab Schwäbisch Hall 12,7 Milliarden Euro an Krediten, ein Plus von gut fünf Prozent. Die Niedrigzinsen schreckten die Kunden zugleich von reinen Sparprodukten der Bausparkasse ab. Das Neugeschäft hier schrumpfte um 8,6 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro.

Insgesamt überschritt das Neugeschäft mit 52,5 Milliarden Euro erstmals die Marke von 50 Milliarden Euro. „Damit sind wir sehr zufrieden“, sagte Metz, der im Mai in Ruhestand geht und seinen Posten an Reinhard Klein abgibt. 2013 sei für das Unternehmen das erfolgreichste seiner Geschichte gewesen. Der Marktanteil der größten deutschen Bausparkasse stieg um zwei Prozentpunkte auf 32 Prozent.