Hagen. Die größte deutsche Buchhandelskette Thalia interessiert sich Finanzkreisen zufolge für Teile des insolventen Konkurrenten Weltbild. Nach Informationen des Abendblatts hat Thalia-Eigentümer Advent Interesse angemeldet und prüft die Zahlen des Unternehmens. Noch stehen die Überlegungen aber ganz am Anfang. Zuerst hatte das „Manager Magazin“ darüber berichtet.

Hinter Thalia steht der Finanzinvestor Advent, der im vergangenen Jahr den Parfümerie- und Einzelhandelskonzern Douglas mitsamt dessen Tochter Thalia geschluckt hatte. Advent will die Buchhandels-Sparte auf absehbare Zeit für einen Verkauf hübsch machen. Weltbild-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz wollte sich nicht äußern. Ein Sprecher bekräftigte nur, es gebe mehrere Interessenten für das Unternehmen.

Die Weltbild-Gruppe steht nach der Pleite womöglich vor einer Aufspaltung. Die Eigentümer, die katholischen Bistümer, hatten die Sanierung von Weltbild nicht länger finanzieren wollen. Dem Buchversandhandel, in dem Weltbild den Wandel vom Katalog- zum Online-Geschäft verpasst hat, geben Experten die schlechtesten Chancen. Für Thalia interessant sein könnte vor allem das Filialnetz, das nicht in die Insolvenz geschlittert ist.