Hamburg. Aus Protest gegen die schleppenden Verhandlungen zwischen den Arbeitgebern und der Gewerkschaft IG BCE plant die Gewerkschaft jetzt Aktionsrunden vor Unternehmen in der Metropolregion. Sie finden laut dem Hamburger IG-BCE–Chef Jan Eulen immer zu Arbeitsbeginn oder -ende statt. So protestierten die Gewerkschafter am Dienstag um 4.30 Uhr vor dem Glinder Werk von Honeywell.

Am Nachmittag ging es mit einem roten Piaggo, auf dem die Forderungen nach mehr Lohn aufgemalt sind, zu Beiersdorf. „Wir erleben vor den Werkstoren eine sehr große Zustimmung zu unseren Forderungen“, so Eulen. Die Gewerkschaft möchte eine Erhöhung der Entgelte um 5,5 Prozent und eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 60 Euro. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Außerdem solle der Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung“ fortgeschrieben und die Übernahme nach der Ausbildung verbessert werden.

Bis zur nächsten Verhandlungsrunde soll Druck aufgebaut werden. „Wir besuchen neun große und mittelgroße Unternehmen, die wiederum einen Querschnitt der Hamburger IG-BCE-Branchen bilden“, sagte Eulen. Darunter befinden sich unter anderem Aurubis, ContiTech, Sasol Wax, Johnson Controls und Holborn. Die IG BCE hat bundesweit rund 670.000 Mitarbeiter, im Landesbezirk Nord sind es 17.000 Beschäftigte.