Berlin. In Deutschland wird immer mehr Strom aus erneuerbarer Energie gewonnen. Im vergangenen Jahr sei der Anteil der Erneuerbaren an der gesamten Stromproduktion mit 23,4 Prozent so hoch wie nie gewesen, teilte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mit. Zugleich sei aber auch der Anteil des Kohlestroms gestiegen. Die Stromproduktion aus Erdgas ging den vorläufigen Schätzungen zufolge im Vergleich stark zurück.

Bei den erneuerbaren Energien legte den Angaben zufolge vor allem die Stromproduktion aus Solaranlagen zu, und zwar um 7,3 Prozent im Vergleich zu 2012. Dagegen sei das „Windjahr 2013 eher schwach“ gewesen, sagte BDEW-Geschäftsführerin Hildegard Müller. Der Verband rechne mit einem Minus von 3,5 Prozent. Allerdings fehle in den Schätzungen noch der Dezember, als Orkan Xaver über Deutschland hinwegfegte.

Insgesamt liege der Ausbau der Erneuerbaren auf der von der Politik im Rahmen der Energiewende vorgegebenen Linie, sagte Müller. So kommt die Windstromproduktion auf einen Anteil an der Stromerzeugung von 7,9 Prozent, Biomasse von 6,8 Prozent, Fotovoltaik von 4,5 Prozent, Wasser von 3,4 Prozent und Siedlungsabfälle von 0,8 Prozent. Zugleich stieg der Anteil der Stromproduktion aus Kohle 2013 um 1,5 auf 45,5 Prozent nach 44 Prozent. Vor allem Steinkohle wurde stärker genutzt. Der Erdgasanteil sei hingegen von 12,1 auf 10,5 Prozent gesunken.

Die Stimmung in der Energiebranche sei schlechter als noch vor einem Jahr, berichtete BDEW-Chefin Müller. Es fehle an klaren politischen Vorgaben, kritisierte sie und verwies unter anderem auf die geplante Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Auch im Koalitionsvertrag von Union und SPD fehle es „an mehreren Stellen an Klarheit und Entschlossenheit“, sagte Müller.