Die erste volle Handelswoche des neuen Jahres knüpfte nahtlos an die Börsenentwicklung 2013 an: Es ging zwar nach oben, aber mit starken Schwankungen. Nachdem zu Wochenbeginn schlechtere Konjunkturdaten aus China für einen Stimmungsdämpfer gesorgt hatten, konnte der Deutsche Aktienindex (DAX) am Dienstag wieder zulegen und die Marke von 9500 Punkten zurückerobern.

Es gab gute Arbeitsmarktzahlen für Deutschland, gleichzeitig verstärkte eine abnehmende Inflationsrate nach Auffassung der Investoren den Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), den Leitzins von 0,25 Prozent noch weiter zu senken oder sogar negative Zinsen ins Gespräch zu bringen – was dem Aktienmarkt Auftrieb geben würde.

Diese Hoffnung der Anleger erfüllte EZB-Präsident Mario Draghi in der Zinssitzung am Donnerstag jedoch nicht. Die Notenbank ließ den Leitzins unverändert, und Draghis Kommentare in der anschließenden Pressekonferenz lieferten keine klaren Hinweise auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik. Eine schwächelnde US-Börse trug noch dazu bei, die Kurse am deutschen Aktienmarkt abrutschen zu lassen, wobei nach Einschätzung von Beobachtern die dünnen Handelsvolumina die Abwärtsbewegung noch verstärkten.

Experten rechnen allerdings auf mittlere Sicht mit weiteren Kurssteigerungen; viele Analysten gehen davon aus, dass der DAX angesichts der anhaltend lockeren Geldpolitik der Notenbanken im Laufe des Jahres die Marke 10.000 Punkte überwindet.

Auf Wochensicht kletterte das Börsenbarometer um 0,2 Prozent. Unter den Hamburger Werten legten Papiere des Windkraftanlagenbauers Nordex nach einem Auftrag über elf Turbinen aus Finnland um fast elf Prozent zu und Anteilsscheine des Hafenkonzerns HHLA gewannen um acht Prozent an Wert, ohne dass es Nachrichten zum Unternehmen gab. Gegen die Tendenz gaben Aktien der Modekette Tom Tailor um 1,9 Prozent nach und Papiere des Airbus-Mutterkonzerns Airbus Group verloren um 2,6 Prozent an Wert.