Hamburg. Die Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein dringen auf einen ersten Besuch des neuen Bundesverkehrsministers Alexander Dobrindt (CSU) im Norden. Angesichts drückender Verkehrsprobleme sei Dobrindt zu fragen, ob er ein Verkehrsminister für Bayern oder für ganz Deutschland sein wolle, sagte der schleswig-holsteinische Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) am Mittwoch in Hamburg. Die Infrastruktur stehe bei den Herausforderungen für den Norden ganz oben, vom Nord-Ostsee-Kanal bis zur Elbvertiefung und dem Ausbau der Autobahnen und Brücken.

Meyer nahm gemeinsam mit Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) an der Auftaktveranstaltung der Unternehmensverbände Nord für das Jahr 2014 teil. Verbandspräsident Uli Wachholtz kritisierte dabei die Qualität der norddeutschen Zusammenarbeit. „Das läuft sehr müde. Wir blicken auf zwei beinahe verlorene Jahre zurück“, sagte er. Meyer und Horch widersprachen und betonten ihre enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die sich gut entwickelt habe. Auch im laufenden Jahr würden Hamburg und Schleswig-Holstein weiter ihre Kräfte bündeln. „Wir treffen uns regelmäßig auf politischer und auf Arbeitsebene und stimmen uns im Interesse der Region ab“, sagte Horch. Besondere Bedeutung habe der Norden für die Energiewende. „Ohne die Offshore-Energie wird die Energiewende in Deutschland nicht möglich sein“, sagte Horch. Damit seien für den Norden besondere Chancen verbunden. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) will bis Ostern die neuen Eckpunkte der Energiepolitik vorlegen.