Unternehmen will gegen ein eher altbackenes Image ankämpfen

Hamburg. Die fünftgrößte deutsche Restaurantkette Nordsee macht ihre Filialen schöner: Das Unternehmen will 2014 rund 20 Millionen Euro in die Restaurants investieren. Mit dem Geld soll nach Informationen des Abendblatts der altbackene Charme mancher Standorte in ein zeitgemäßes Äußeres gewandelt werden. Helle Farben und Flachbildschirme ersetzen dunkle Töne und Preistafeln. Ein „maritimer Look“ mit Farbtönen in Blau und Grau soll das Aussehen dominieren.

Bereits im Jahr 2013 hat Nordsee einen ähnlichen Betrag dafür ausgegeben. Mit dem Geld wurden 20 Filialen komplett modernisiert. Im Jahr 2014 sollen bis zu 60 Standorte hinzukommen, allerdings erfolgt der Umbau nicht in dem Umfang wie bisher. „Es wird sich um ein Facelifting handeln“, sagte Geschäftsführerin Hiltrud Seggewiß.

In Deutschland sei der Umbau auch dann noch nicht abgeschlossen und werde in den kommenden Jahren fortgesetzt. Viele Jahre lang hat das Unternehmen kein Geld für die Modernisierung der Standorte ausgegeben, was sich auch negativ auf das Geschäft ausgewirkt hat. Insgesamt betreibt Nordsee in Deutschland rund 400 Restaurants. Zudem wird es aus der Nordseeküche neue Angebote geben: So testet das Unternehmen gerade in den Filialen in Österreich ein Fischbrötchen mit Garnelen. Hinzu kommen weitere Neuerungen, die aber noch nicht genannt werden.

Das Geschäft in der Alpenrepublik wird von Manager Robert Jung verantwortet. Wegen der Erfolge im Nachbarland steigt der Manager im kommenden Frühjahr in die Geschäftsführung der Nordsee-Holding auf und wird dort den Vertrieb leiten.

Grundlage der Investitionen ist das Wachstum: Nordsee ist im Jahr 2013 erstmals seit langer Zeit wieder nennenswert gewachsen. Der Umsatz der Holding ist im Geschäftsjahr 2013 nach Angaben des Managements um rund zwei Prozent auf 350 Millionen Euro gestiegen. „Damit sind wir zufrieden. Schließlich ist der Markt für Schnellgastronomie in Deutschland weitgehend verteilt“, sagte Firmenchefin Seggewiß. In den Vorjahren war der Umsatz lediglich stabil gehalten worden. Gewinnzahlen nennt das Unternehmen traditionell nicht. „Wir sind profitabel“, sagte Seggewiß lediglich. Knapp 20 Millionen Kunden kauften 2013 Fisch bei Nordsee oder bestellten Fischgerichte in den Restaurants. Nordsee ist die Nummer Fünf unter den Fast-Food-Küchen Deutschlands.

Erst vor wenigen Wochen hat die 53-jährige Seggewiß mit den Arbeitnehmervertretern und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten einen neuen Haustarifvertrag abgeschlossen. Die Löhne steigen danach um 2,3 Prozent, zudem wurde ein Mindestlohn von 8,50 Euro beschlossen. In der sogenannten Systemgastronomie ist Nordsee der erste Betrieb mit einer verbindlichen Regelung der Lohnuntergrenze. Das Unternehmen beschäftigt 6000 Mitarbeiter, davon arbeiten rund 4500 in den Restaurants im Inland.