Berlin/München. Das Warten der Deutschen Bahn auf neue Hochgeschwindigkeitszüge hat offensichtlich bald ein Ende: Der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zufolge hat das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) am Freitag vier neue ICE-Züge für den Personenverkehr zugelassen. Damit sei der Weg für die Auslieferung von insgesamt 16 ICE an die Deutsche Bahn frei. Die Deutsche Bahn kommentierte das nicht.

Die Hochgeschwindigkeitszüge der dritten Generation hätten eigentlich schon im Oktober 2011 ausgeliefert werden sollen. Doch wegen technischer Probleme und Streit zwischen dem Bahnbetreiber DB, dem Zughersteller Siemens und dem Eisenbahn-Bundesamt als Kontrollinstanz hatte es immer wieder Verzögerungen gegeben. Zuletzt hatte Siemens die Auslieferung im Herbst 2012 weiter hinausgeschoben. Damals waren nach Unternehmensangaben bei Testfahrten „Probleme mit der Zugsteuerung“ aufgetreten. Das Zulassungsverfahren begann schließlich erst im August dieses Jahres.

Theoretisch könne die Bahn die Züge sofort einsetzen, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ unter Berufung auf informierte Kreise. Beobachter rechneten allerdings damit, dass die neuen ICE zunächst nicht im laufenden Betrieb auf der Schiene verkehren, sondern vorerst lediglich als Reserve vorgehalten werden sollen. Gerade zu verkehrsstarken Zeiten wie an Freitag- oder Sonntagabenden hatte die Bahn bislang für Ausfälle beim sogenannten rollenden Material kaum Ersatz zur Verfügung. Mit den neuen Zügen könnte sich diese angespannte Lage etwas verbessern.

Die Bahn werde sich heute dazu äußern, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Wegen der Verzögerungen bei der ICE-Auslieferung klagt das Unternehmen seit Langem über eine angespannte Fahrzeugsituation. Erst im Oktober hatte Vorstandsmitglied Ulrich Homburg darauf verwiesen, dass die Bahn weiter auf die von ihr bestellten 16 ICE-3-Züge und 27 Intercity-Doppelstockzüge warten müsse.