Düsseldorf. Wenige Tage vor dem Weihnachtsfest weitet die Gewerkschaft Ver.di ihre Streiks beim Versandhändler Amazon aus. Das Verteilzentrum in Bad Hersfeld soll bis Sonnabend bestreikt werden, sagte eine Ver.di-Sprecherin. Bis kurz vor Weihnachten wollen auch die Beschäftigten in Leipzig für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen streiken. Trotz des Arbeitskampfs garantiert Amazon seinen Kunden eine Auslieferung ihrer Pakete zu Weihnachten.

„Bestellen Sie mit Standardversand bis 20.12., 23:59 Uhr, und Sie erhalten Ihre Lieferung pünktlich zum Fest“, wirbt Amazon in E-Mails an Kunden. Amazon hatte immer wieder betont, die Proteste hätten „keinerlei Auswirkungen auf den Versand an Kunden“. Die Verbraucher könnten sich „selbstverständlich weiterhin auf die rechtzeitige Zustellung ihrer Weihnachtsgeschenke verlassen“.

Für den Einzelhandel insgesamt und auch für Amazon ist die Weihnachtszeit die umsatzstärkste Zeit im Jahr. In Spitzenzeiten bestellten Kunden bei Amazon in Deutschland in der Vergangenheit fast vier Millionen Artikel am Tag – dies sind 45 Produkte in der Sekunde. Ver.di will mit den Streiks in der Weihnachtszeit den Druck in dem seit Monaten andauernden Konflikt erhöhen. In Leipzig und Bad Hersfeld beteiligten sich laut Gewerkschaft insgesamt rund 1100 Mitarbeiter an dem Streik.