Berlin. Die Affäre um umstrittene Dividendengeschäfte erfasst die HSH Nordbank. Nach der HypoVereinsbank sind Finanzkreisen zufolge nun auch bei der Hamburger Landesbank auffällige Geschäfte zum Vorschein gekommen, mit denen der Fiskus womöglich um mehrere Millionen Euro betrogen wurde. Das berichten „Süddeutsche Zeitung“ und „Handelsblatt“ (Dienstag). Der Vorstand der Landesbank werde sich heute mit den Vorgängen befassen. Ein HSH-Sprecher wollte Montagabend keine Stellungnahme abgeben.

Mit den Aktiendeals wurde laut Berichten bezweckt, von den Finanzämtern mehr Steuern erstattet zu bekommen, als zuvor gezahlt worden waren. Der Schaden für den Fiskus könnte mehr als 100 Millionen Euro betragen. Die HSH hatte vor einiger Zeit die Anwaltskanzlei Clifford Chance damit beauftragt, die Geschäfte der Bank zu überprüfen. Finanzkreisen zufolge hat die Kanzlei in den Jahren 2008 bis 2011 verdächtige Aktiengeschäfte gefunden, die um den Tag der Dividendenzahlung der jeweiligen Unternehmen herum getätigt wurden. Dabei sollen Aktien mit und ohne Dividenden-Bezug über viele Anlaufstellen im In- und Ausland in rascher Abfolge ge- und verkauft worden sein, sodass die Finanzbehörden getäuscht wurden. Laut Berichten will die HSH Nordbank wegen der Geschäfte entsprechende Rückstellungen bilden. Diese sollen noch in die Bilanz für 2013 aufgenommen werden.