Hamburg. Knapp zwei Wochen nach der Übernahme des insolventen Hamburger Modehändlers Olsen ist die Führungsspitze ausgewechselt worden. Urs-Stefan Kinting und Carl-Michael Wolff haben die Geschäftsführung verlassen. Nur der Finanzvorstand Thomas Schmidt blieb im Amt. Der neue Eigner des Modelabels, die schweizerisch-niederländische VeldhovenGroup, hat als neuen Chef den Ex-Leiter des Hosenspezialisten Gardeur, Michael Simon, eingesetzt. Der 51-Jährige ist seit 20 Jahren in verschiedenen Geschäftsführungsfunktionen in der Modebranche – unter anderem bei Gelco und s.Oliver – tätig.

Wie das Abendblatt berichtete, hat die VeldhovenGroup das Modehaus Olsen zum 1. Dezember aus der Insolvenz übernommen. 40 von 130 Mitarbeitern in Hamburg verloren ihren Job. „Vor uns liegen jetzt einige Monate harter Arbeit, aber ich bin sicher, dass Olsen in kürzester Zeit seinen festen Platz im Markt zurückgewinnen und ausbauen wird“, sagte Simon. Olsen agiere weiter als eigenständiges Unternehmen unter dem Dach der Veldhoven-Gruppe. Deren Chef, Martjin Veldhoven erklärte, Simon werde gleichzeitig zum Mitglied im Management Board der Gruppe berufen, „die damit ebenfalls von seinen umfangreichen Erfahrungen und seinem Wissen profitieren wird“, so Veldhoven.

Das auf Damenmoden spezialisierte Label Olsen erzielt 65 Prozent seines Umsatzes im Ausland, vor allem in Kanada, Polen und Russland. Hier betreibt die Modemarke eigene Läden. Insgesamt gibt es 160 Olsen-Filialen. In Deutschland hat das Unternehmen sechs eigene Standorte in Factory Outlet Centern. Der übrige Vertrieb erfolgt über den Einzelhandel. Der Umsatz lag zuletzt bei 89 Millionen Euro. Ende Juli hatte Olsen beim Amtsgericht Hamburg Insolvenz anmelden müssen, nachdem der Einstieg eines anderen Investors geplatzt war. Dieser sollte eigentlich frisches Geld für die Restrukturierung des Unternehmens mitbringen.