Crawley. Vor allem wegen der Reiselust von Deutschen und Briten hat TUI Travel sein eigenes Gewinnziel übertroffen. Das um Wechselkurseffekte bereinigte operative Ergebnis stieg im Ende September abgeschlossenen Geschäftsjahr 2012/13 um 13 Prozent auf 555 Millionen Pfund (umgerechnet 662 Millionen Euro), wie die Tochter des Hannoveraner TUI-Konzerns mitteilte. Damit lag der Marktführer über den eigenen Erwartungen, die im August wegen der hohen Reisenachfrage bereits hochgesetzt worden waren. Ausgehend von diesem Erfolg sei das Unternehmen zuversichtlich, wie bereits angekündigt über den Zeitraum von fünf Jahren den Gewinn um sieben bis zehn Prozent jährlich zu steigern, sagte TUI-Travel-Chef Peter Long. Der Start ins neue Jahr sei gut gelaufen, 60 Prozent der Winterreisen bereits verkauft.

TUI Travel war 2007 aus dem Zusammenschluss von First Choice Holidays und der Tourismussparte Thomson des deutschen TUI-Konzerns hervorgegangen. Derzeit stellt TUI Travel über 95 Prozent des operativen TUI-Geschäfts und besitzt sechs europäische Fluggesellschaften, darunter die britische Thomson Airways. Von einer hohen Reisenachfrage profitierte auch TUI-Erzrivale Thomas Cook. Unterstützt von einem rigiden Sparkurs steigerte der britische Konzern den Betriebsgewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr um die Hälfte auf 263 Millionen Pfund. 2011 war der 172 Jahre alte Traditionskonzern noch von der Pleite bedroht.

Vor allem im wichtigen Sommerquartal von Juli bis September profitierte TUI Travel von einer starken Nachfrage nach Exklusivreisen. TUI-Travel-Chef Peter Long sieht sich in seiner Strategie bestätigt. 69 Prozent der Buchungen seien auf Reisen entfallen, die man bei anderen Veranstaltern nicht bekommt.