Noch vor Ostern 2014 will der Hamburger Kaffeeunternehmer Albert Darboven eigene Kapseln herausbringen. Der Boom im Geschäft mit Kaffeekapseln hält an, weiteres Wachstum wird erwartet.

Hamburg. Der hart umkämpfte Markt der Kaffeekapseln bekommt einen neuen Wettbewerber: Der Hamburger Kaffeeunternehmer Albert Darboven will noch vor Ostern 2014 eigene Kapseln herausbringen. Die Kapseln mit Idee-Kaffee, Mövenpick oder Alberto sollen in Maschinen für Nespresso-Kapseln hineinpassen – allerdings wohl nur in ältere Modelle. Denn Nespresso hat gerade ein Gerät präsentiert, in dem nachgemachte Kapseln des Konkurrenten Mondelez mit der Kaffeemarke Jacobs nicht mehr funktionieren.

Dass diese neue Maschinengeneration möglicherweise seine Kapseln nicht verarbeiten kann, das ärgert Firmenchef Darboven kräftig. „Vielleicht muss sich das Kartellamt einmal damit beschäftigen“, sagte Darboven der „Welt am Sonntag“. Schließlich sei Nespresso doch dabei, ein Monopol aufzubauen. „Die Hausfrau kauft sich eine Kapselmaschine, und dann passen die günstigen Kapseln nicht mehr hinein. Das geht doch nicht“, so Darboven über die Abwehraktion von Nespresso.

Darboven hatte schon einmal in den 70er-Jahren Kaffeekapseln in Deutschland auf den Markt gebracht. Damals schickte er seinen Idee-Kaffee nach Italien, das Unternehmen Unoper füllte ihn in Portionsdöschen, und Darboven verkaufte das von ihm patentierte Kapselsystem an die Gastronomie. Unoper ging später in Lavazza auf, Darboven wechselte noch für kurze Zeit zu Kaffeepads, gab das Randgeschäft dann aber auf. Nun will er erneut antreten.

Grund dafür ist der Boom des Kapselgeschäftes. Bis zu zwei Milliarden Kaffeekapseln werden die Deutschen in diesem Jahr kaufen. „Für dieses Jahr rechnen wir mit einem Wachstum, das zwischen zehn und 20 Prozent liegen wird“, sagte Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Kaffeeverbandes.