Entscheidung wohl noch im Dezember. Hapag-Lloyd verhandelt mit Chilenen

Hamburg. Deutschlands älteste Werft Sietas könnte künftig zum chinesischen Stahlbaukonzern ZPMC gehören. Nach einem Besuch einer ZPMC-Delegation im Oktober in Hamburg scheint jetzt eine Entscheidung über einen Kauf des wirtschaftlich schwer angeschlagenen Schiffbauunternehmens näher zu rücken. „Mir wurde eine Entscheidung noch in diesem Jahr signalisiert“, sagte am Donnerstag Hans-Jörg Schmidt-Trenz, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg, in Shanghai am Ende einer einwöchigen Delegationsreise nach China.

Sietas ist seit Ende 2011 insolvent. Derzeit arbeiten auf der Werft noch rund 130 Mitarbeiter an der Endausfertigung für das Offshore-Windkrafterrichterschiff „Aeolus“. ZPMC ist Weltmarktführer beim Bau von Containerbrücken, sucht aber auch Zugang zum Stahlbau für Offshore-Windparks.

Deutschlands führende Linienreederei Hapag-Lloyd mit Sitz in Hamburg bestätigte unterdessen Gespräche mit der chilenischen Reederei CSAV, über die das Abendblatt zuvor berichtet hatte. Hapag-Lloyd ließ aber offen, ob diese Gespräche über engere Kooperationen hinaus bis zu einer Fusion beider Reedereien führen könnten. Im Frühjahr waren zum wiederholten Mal Gespräche über eine Fusion von Hapag-Lloyd und Hamburg Süd gescheitert.