Ehrengast Hannelore Kraft betont Hamburgs Bedeutung für Nordrhein-Westfalen

Hamburg. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat beim traditionellen Logistik-Dinner Hamburg eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur angemahnt. Dafür müssten die Länder gemeinsam kämpfen, sagte Kraft vor rund 300 Gästen, darunter der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa Cargo AG, Karl Ulrich Garnadt.

„Auch wenn wir um Ansiedlungen von Unternehmen und Arbeitsplätzen konkurrieren, sollte uns das nicht daran hindern, gemeinsam an optimalen Standortbedingungen für eine Branche zu arbeiten, die sowohl bei Ihnen hier in Hamburg als auch in NRW eine Schlüsselstellung hat“, sagte sie und hob die Arbeit des Hamburger Fraunhofer-Centers für Maritime Logistik hervor. Trotz der guten Anbindung an die Westhäfen nehme jeder fünfte Container aus oder nach NRW seinen Weg über Hamburg. Insgesamt seien das mehr als 500.000 Container pro Jahr. „Damit ist Hamburg auch für Nordrhein-Westfalen ein echtes Tor zur Welt“, sagte Kraft.

Auch der Gastgeber des Abends, Bürgermeister Olaf Scholz, hob die Bedeutung der Branche hervor und ging dabei auf jüngste Ereignisse ein: „Logistik ist das Rückgrat unserer Wirtschaft und unseres Wohlstands“, sagte der SPD-Politiker. Wie sehr unsere Gesellschaften auf eine funktionierende Logistik angewiesen sind, habe zuletzt auf den Philippinen der Taifun „Haiyan“ gezeigt, der das Transport- und Informationssystem zerstört hatte. „Die Versorgungsketten so zu organisieren, dass die Hilfe so schnell wie möglich dort ankommt, wo sie benötigt wird, ist die Königsdisziplin der Logistik. Sie hilft, das Leben von Kindern, Frauen und Männern zu retten“, sagte Scholz.

Im Rahmen des Festessens wurde auch der alljährlich für herausragende Projekte ausgelobte Preis der Logistik-Initiative namens Hanse-Globe verliehen. Ausgezeichnet wurde in diesem Jahr die Hamburg Port Authority, weil sie den Einsatz von Recyclingmaterial im Straßenbau vorantreibt. Dazu hat die HPA ein Anreizsystem bei Ausschreibungen geschaffen, das Angebote mit besonders hohen Rohstoffeinsparungen sowie geringen Schadstoffmengen begünstigt. „Die Bauweise im Vollrecyclingverfahren hat sich gegenüber konventioneller Bauweise sogar um bis zu 30 Prozent kostengünstiger dargestellt“, sagte HPA-Geschäftsführer Jens Meier bei der Preisverleihung.