Arbeitslosigkeit sinkt mit einer Quote von 7,3 Prozent auf den niedrigsten Stand in diesem Jahr

Hamburg. Für den November ist die Botschaft ungewöhnlich: In diesem Monat wird der niedrigste Stand der Arbeitslosigkeit in Hamburg in diesem Jahr verbucht. „Das ist für einen November bemerkenswert“, sagt Sönke Fock, Vorsitzender der Geschäftsführung in der Agentur für Arbeit Hamburg. 70.500 Männer und Frauen sind ohne Job. Das sind knapp ein Prozent weniger als vor einem Monat. Damit konnte sich Hamburg vom Bund abkoppeln, wo die Arbeitslosigkeit überraschend gestiegen war. Die Arbeitslosenquote in Hamburg verharrt im November wie in den beiden Vormonaten bei 7,3 Prozent.

Üblicherweise nimmt im Herbst die Arbeitslosigkeit wieder zu. Doch in diesem Jahr wurde der höchste Stand an Arbeitslosen mit 73.370 im Juli registriert. „Es ist erfreulich, dass wir uns von diesem Hoch wieder entfernen konnten, aber im Vergleich mit dem Vorjahr zeigt sich, dass der Arbeitsmarkt nicht mehr so dynamisch ist“, sagt Fock. Das liege an der schwachen Konjunktur. „Die Firmen halten zwar ihre Beschäftigten, sind aber nicht mehr so schnell zu Neueinstellungen bereit“, sagt Fock. Das zeigt sich auch an den freien Stellen, die für die Vermittlung zur Verfügung stehen. Aktuell sind es rund 12.200, das sind 4000 weniger als vor einem Jahr.

Beschäftigte ohne Berufsabschluss verlieren schneller ihre Arbeit

Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit in der Hansestadt um 4,6 Prozent gestiegen. Damit sind rund 3000 Personen mehr ohne Job als vor einem Jahr. Überdurchschnittlich nahm die Arbeitslosigkeit unter den Ausländern und den über 50-Jährigen zu. „Häufig steht dahinter ein Qualifikationsproblem und angelernte Tätigkeiten werden bei nachlassender Konjunktur als Erstes eingespart“, sagt Fock. „Die Fachkräfte wollen die Unternehmen dagegen halten, weil sie schwieriger zu bekommen sind.“ Rund 50.000 Ungelernte gibt es in den Hamburger Betrieben. Die Arbeitsagentur will deshalb in den Firmen das Interesse wecken, solche Arbeitnehmer zu qualifizieren. „Die Mittel, die wir dafür in diesem Jahr zur Verfügung haben, sind bisher nicht ausgeschöpft“, sagt Fock. Mit einem Berufsabschluss steigen die Chancen, schneller einen neuen Job zu finden.

Bundesweit stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 5000 Personen auf 2,806 Millionen. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind 55.000 Personen mehr ohne Job. Die Marke von drei Millionen Arbeitslosen könnte schon im Dezember oder Januar überschritten werden, erwartet der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise.