Hamburg. Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hat an die Royal Bank of Scotland appelliert, Verantwortung für Tausende Arbeitsplätze der Arbeitnehmer der insolventen Baumarktkette Max Bahr zu übernehmen. „3600 Arbeitsplätze, Tausende Familien und ihre Existenzen sind mit der Entscheidung der Royal Bank of Scotland verbunden, endlich realistische Bedingungen zu stellen und somit den Weg zur Übernahme des Unternehmens durch interessierte Investoren freizumachen“, sagte die im Ver.di-Bundesvorstand für den Handel zuständige Stefanie Nutzenberger am Sonntag. Die Entscheidung über die Zukunft der Max-Bahr-Beschäftigten falle vermutlich in den nächsten Tagen.

Erst Mitte November war eine Übernahme von Max Bahr durch ein Konsortium rund um die Dortmunder Hellweg-Gruppe und den ehemaligen Chef des Hamburger Traditionsunternehmens, Dirk Möhrle, auf der Zielgeraden geplatzt. Hellweg hatte sich mit dem Vermieter der meisten Max-Bahr-Märkte, der ebenfalls insolventen Gesellschaft Moor Park, nicht über die künftigen Mietverhältnisse einigen können. Letztlich gescheitert sind die Verhandlungen an der Royal Bank of Scotland (RBS). Sie ist die Hauptgläubigerin von Moor Park und hatte ihre Zustimmung von einer Konzernbürgschaft der Hellweg-Gruppe abhängig gemacht. Das wollte Hellweg als mittelständisches Familienunternehmen nicht riskieren.

Eine Rettung könnte am ehesten noch durch die saarländische Handelsgruppe Globus gelingen, die nach einem früheren Rückzug jetzt wieder über eine Übernahme von Max Bahr verhandelt. Globus will nicht nur die Märkte, sondern auch die meisten Immobilien kaufen, was das Mietproblem lösen würde. Allerdings gibt es mit Moor Park und RBS noch unterschiedliche Auffassungen zum Kaufpreis.