Ralf Wittenberg wird Nachfolger von Ad Schenk an der Spitze der Deutschland-Tochter

Hamburg. Bei der Deutschland-Tochter des Zigarettenherstellers British American Tobacco (BAT) gibt es einen Wechsel an der Spitze: Der Vorstandsvorsitzende Ad Schenk, 56, wird zum 1. Januar 2014 die Geschäfte an Ralf Wittenberg, 48, übergeben. Schenk habe sich nach mehr als sechs „sehr erfolgreichen Jahren“ entschieden, zum Ende des Jahres in den Ruhestand zu treten, teilte BAT mit.

Wittenberg ist seit 1995 für den Konzern tätig und startete seine Karriere in Deutschland. Später arbeitete er für BAT unter anderem auf dem britischen und dem südafrikanischen Markt in verschiedenen Managementpositionen. Seit 2012 ist er Global Consumer Director für die Marken Lucky Strike, Pall Mall und Rothmans in der Londoner Zentrale.

„Ich freue mich darauf, nach über 15Jahren wieder für das Unternehmen in Deutschland tätig sein zu dürfen“, wird Wittenberg zitiert. Unter Schenks Führung habe sich BAT Germany zu einer der erfolgreichsten Landesgesellschaften des Konzerns entwickelt. Künftig will er sich den gesellschaftlichen und regulatorischen Herausforderungen für die Branche widmen, allen voran der neuen EU-Tabakproduktrichtlinie, sagte Wittenberg.

Der Weg des Niederländers Ad Schenk bei BAT begann 1994 in Deutschland. Hier war er unter anderem als Marketingchef tätig, bevor er internationale Herausforderungen in Südafrika sowie in der Schweiz und in seinem Heimatland annahm. Im Jahr 2007 kehrte er nach Hamburg zurück und übernahm hier den Vorstandsvorsitz von BAT Deutschland. Zu seinen Erfolgen gehört nach Angaben des Unternehmens eine „außerordentlich gute wirtschaftliche Entwicklung“ des Konzerns auf dem deutschen Markt. Immer wieder hat sich Schenk, der bis Ende 2011 auch an der Spitze des Deutschen Zigarettenverbandes stand, sehr scharf gegen verschiedene Regulierungsmaßnahmen ausgesprochen. So bezeichnete er das Vorgehen der EU-Kommission als „ideologischen Irrsinn“. Deutliche Worte fand er auch für die restriktive Politik der Weltgesundheitsorganisation WHO. Raucher würden zunehmend geächtet – „Und das finde ich gesellschaftlich bedenklich.“

BAT ist weltweit der zweitgrößte Zigarettenhersteller. Zu den führenden Marken gehören Lucky Strike, Pall Mall, Kent, Dunhill, HB und Prince. Die Firma produziert in 44 Fabriken in 39 Staaten und beschäftigt mehr als 55.000 Mitarbeiter. In Deutschland hat BAT nach eigenen Angaben einen Marktanteil von rund 19 Prozent.