Hamburg. Die Finanzbehörden in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sollten nach Ansicht des DGB Nord mehr Steuerprüfer im Außendienst einstellen und damit dem Beispiel Niedersachsens folgen. „Jeder Steuerprüfer bringt rund eine Million Euro als zusätzliche Einnahme für die Staatskasse ein“, sagte DGB-Nord-Chef Uwe Polkaehn der Nachrichtenagentur dpa in Hamburg. „Und er bewirkt auch präventiv viel gegen Steuerhinterziehung.“ Das Finanzministerium in Hannover hatte zuvor angekündigt, 100 neue Stellen im Außendienst der Finanzämter zu schaffen.

Der Fall Hoeneß zeige, dass millionenschwere Steuerhinterzieher in Deutschland immer noch paradiesische Verhältnisse vorfänden, sagte Polkaehn. Dem müsse jetzt bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin und durch die Praxis der Steuerbehörden im Norden ein Riegel vorgeschoben werden. „Jede einzelne Steuerprüfung bei Millionären bewirkt im Durchschnitt Nachzahlungen von 135 000 Euro. Das Geld muss jetzt konsequent eingesammelt werden.“

In Hamburg gibt es rund 570 Betriebsprüfer und 90 Steuerfahnder. Die Hansestadt ist in Deutschland die Stadt mit den meisten Einkommensmillionären. 859 Hamburger zählen zum erlauchten Kreis. Acht davon sind sogar Milliardäre.