New York/Paris. Die Rating-Agentur Standard & Poor’s (S&P) straft Frankreich erneut für das langsame Reformtempo ab. Die US-Wirtschaftsprüfer senkten die Note für die Kreditwürdigkeit der zweitgrößten Volkswirtschaft im Euro-Raum am Freitag von „AA+“ auf „AA“. Die Top-Bonität „AAA“, die Deutschland weiter auszeichnet, hatte das Nachbarland bereits im Januar 2012 verloren.

S & P erklärte, dass die Regierung unter Präsident François Hollande vermutlich nicht genügend tue, um die mauen Wachstumsaussichten für die Wirtschaft durchgreifend zu verbessern. Die Regierung in Paris rechnet 2013 mit einem Mini-Wachstum von 0,1 Prozent. 2014 sollen es dann 0,9 Prozent sein – etwa nur halb so viel, wie in Deutschland erwartet wird. Zudem drohe die Arbeitslosenquote bis 2016 über der Marke von zehn Prozent zu bleiben, was weitere Reformen politisch schwierig mache. Frankreichs Wirtschaftsminister Pierre Moscovici sagte, er bedauere die „kritischen und ungenauen Bewertungen“ der Agentur.