Nivea-Hersteller erhöht Jahresprognose. Auch Tochter Tesa stark

Hamburg. Beiersdorf, der einzige DAX-Konzern in der Hansestadt, hat wieder zu seinen früheren Stärken zurückgefunden. In den ersten drei Quartalen des Jahres hat der Nivea-Hersteller die besten Ergebnisse seit Beginn der Finanzkrise in den Jahren 2008/09 erwirtschaftet. Dank neuer Produkte und stärkerer Marken habe das Unternehmen seine Marktposition weltweit ausbauen können und sei schneller gewachsen als die Konkurrenz, sagte Vorstandschef Stefan F. Heidenreich, der dem Konzern zu seiner alten Stärke verholfen hat. „Unsere Produkte sind bei den Handelspartnern und den Verbrauchern wieder begehrt. Wir sind jetzt wieder dort angekommen, wo wir vor zehn Jahren standen.“

Ein Grund für den Erfolg sei das Strategiekonzept Blue Agenda, das auf eine Stärkung der Marken, Innovationen und den Ausbau der Marktposition in Schwellenländern sowie in den europäischen Heimatmärkten setze. Diese Strategie funktioniere und werde weiterhin gelten, so Heidenreich. „In vielen Ländern haben wir Marktanteile dazugewonnen.“ Als besondere Innovation hob der Vorstandschef, der seit dem Frühjahr 2012 an der Spitze des Kosmetikherstellers steht, ein Duschprodukt hervor, das gleichzeitig als Bodylotion dient und auf den Märkten eingeschlagen habe. Auch bei Deos und der Gesichtspflege habe Beiersdorf mit Neuheiten gepunktet.

Von Januar bis September konnte Beiersdorf den Umsatz auch in den fast schon gesättigten und besonders umkämpften westeuropäischen Märkten insgesamt halten und in Deutschland sogar erstmals seit Jahren wieder wachsen. Rund die Hälfte des Umsatzes erzielt der Konzern in den Wachstumsregionen außerhalb Europas. Dabei erreicht er zum Teil beträchtliche Steigerungen, zum Beispiel 15,5 Prozent in Lateinamerika oder 18,9 Prozent in Afrika, Asien und Australien. Die gute Geschäftsentwicklung ermögliche es, die Umsatzprognose für das laufende Jahr anzuheben, so Heidenreich. Das Unternehmen rechnet nun mit einem Plus von insgesamt sechs bis sieben Prozent. Bisher war der Konzern von fünf bis sechs Prozent ausgegangen. Bei der Umsatzrendite – bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) – erwartet man nun rund 13 Prozent, nach zuvor zwölf bis 13 Prozent. „Die angehobene Prognose spiegelt den positiven Trend der ersten neun Monaten wider“, so Heidenreich. Der Betriebsgewinn kletterte in diesem Zeitraum um sieben Prozent auf 510 Millionen Euro.

Gegenüber dem Vorjahreszeitraum legte der Konzernumsatz organisch um 7,3 Prozent auf knapp 4,7 Milliarden Euro zu. Wegen des stärkeren Euro liegt das nominale Umsatzwachstum mit 2,4 Prozent niedriger. Die Ebit-Umsatzrendite stieg auf 13,9 Prozent. Die Börse honorierte die Zahlen mit einem Kurssprung auf rund 73 Euro. Zeitweise lag die Beiersdorf-Aktie auf einem historischen Rekordwert.

Die Tochter Tesa konnte beim Wachstum mithalten. Der Klebespezialist hat seinen Umsatz in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vorjahr organisch um nominal 5,5 Prozent auf 791 Millionen Euro gesteigert. Das Ebit erhöhte sich von 99 Millionen auf 140 Millionen Euro. Die Ebit-Umsatzrendite lag nach den ersten neun Monaten bei 17,7 Prozent nach 13,2 Prozent im Vergleichszeitraum. Damit war Tesa bei der Rendite sogar noch erfolgreicher als die Mutter.