Nur dank des iPhones steigert der US-Konzern noch den Umsatz

San Francisco. Die scharfe Konkurrenz durch den Smartphone-Primus Samsung macht Apple immer stärker zu schaffen. Trotz Rekordverkaufszahlen fürs iPhone ist der Jahresgewinn des Technikkonzerns erstmals seit elf Jahren gesunken. Unterm Strich verdiente das US-Unternehmen im Geschäftsjahr 2012/2013 37 Milliarden Dollar (26,8 Milliarden Euro), ein Minus von elf Prozent, teilte der Konzern am Montag mit. Vor allem der Verkauf von Macintosh-Computern schwächelte, aber auch der des Tabletcomputers iPad. Hier setzt Apple aber aufs Weihnachtsgeschäft.

Im Gegensatz zum Gewinn stieg der Umsatz im zurückliegenden Geschäftsjahr: Er legte um neun Prozent auf 170,9 Milliarden Euro zu. Auch im vierten Quartal 2012/2013 stieg der Umsatz um vier Prozent, während der Gewinn in dem Zeitraum zum dritten Mal in Folge sank: Apple verdiente von Juli bis September 7,5 Milliarden Dollar, das waren 8,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Apple-Aktien büßten zeitweise bis zu fünf Prozent ein

Verkaufsschlager von Apple war eindeutig das iPhone: Das Smartphone des Elektronikriesen war das einzige Produkt, dessen Umsatz im vierten Quartal noch stieg, und zwar um 17 Prozent auf 19,5 Milliarden Dollar. Insgesamt verkaufte Apple in dem Zeitraum 33,8 Millionen dieser Geräte, 26 Prozent mehr als vor einem Jahr. Weil Samsung aber 55 Prozent mehr Smartphones verkaufte, sank der Marktanteil von Apple auf 13,5 Prozent. Seit 20.September werden sie in einer Premiumvariante und erstmals auch in einer günstigeren Version vertrieben. Die Gewinnmarge fiel um drei Punkte auf 37 Prozent, was Börsianer nervös machte. Apple-Aktien büßten bis zu fünf Prozent ein, pendelten sich dann aber auf ein Minus von einem Prozent ein. „Apple ist immer noch deutlich besser als die meisten anderen Firmen auf dem Markt“, sagte der Technologieanalyst Rob Enderle. „Es ist nicht der Unterschied zwischen Versagen und Erfolg; es der Unterschied zwischen einem Superstar und einem guten Konzern.“

Mit Macintosh-Computern nahm Apple im letzten Quartal des Geschäftsjahres 15 Prozent weniger ein, mit den iPod-Musikspielern sogar 30 Prozent weniger und mit iPads 13 Prozent weniger. Beim iPad sanken auch die Stückzahlen im Verkauf leicht: 14 Millionen Tabletcomputer verkaufte Apple im vierten Quartal, nach 14,1 Millionen im Quartal zuvor und 14,3 Millionen ein Jahr zuvor. Hier setzt Apple nun aufs Weihnachtsgeschäft, denn der Konzern hatte erst vergangene Woche neue iPad-Modelle präsentiert. Neben verbesserten Versionen der Vorgängermodelle kommt am 1. November auch das iPad Air auf den Markt, ein besonders dünner und leichter Tablet-PC. Apple-Chef Tim Cook sagte: „Ich glaube, das wird ein iPad-Weihnachten.“