Hamburg. Das Modeunternehmen Tom Tailor hat mit einer Blitzkapitalerhöhung über Nacht knapp 30 Millionen Euro eingesammelt. Damit will die Hamburger Firma das Eigenkapital stärken und die Verschuldung senken. Wie Tom Tailor am Donnerstag mitteilte, wurden rund 1,8 Millionen Aktien zu einem Preis von 16,25 je Aktie bei institutionellen Investoren platziert. An der Börse geriet die Aktie unter Druck – sie verlor zwei Prozent auf 16,60 Euro.

Konzernchef Dieter Holzer hatte bei den Investoren mit Umsatz- und Gewinnsteigerungen im dritten Quartal geworben. Effizienzverbesserungen bei der im vergangenen Jahr übernommenen Modekette Bonita trügen Früchte. Im Zeitraum Juli bis September stieg der Umsatz auf 249 Millionen Euro von 190,7 Millionen im Vorjahreszeitraum. Bonita steuerte davon knapp 92 Millionen Euro bei, nachdem die auf Mode für über 40-Jährige spezialisierte Kette vor Jahresfrist lediglich 57,3 Millionen Euro erlöst hatte. Das um Einmaleffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte auf 21,4 (Vorjahr: 19,1) Millionen Euro. Den vollständigen Quartalsbericht wollen die Niendorfer am 7. November veröffentlichen.

Mit dem frischen Geld aus der Kapitalerhöhung will Holzer die Eigenkapitalquote auf mindestens 30 Prozent von derzeit 26 Prozent hochschrauben. Der Schuldenberg von 276 Millionen Euro soll abgebaut werden. Zudem will Tom Tailor die Anteile von Minderheitseigentümern bei weiteren Töchtern kaufen, um den Gewinn künftig nicht mehr mit diesen teilen zu müssen.

Die Übernahme der Modekette Bonita im August 2012 trieb den Umsatz von Tom Tailor in den ersten neun Monaten um fast zwei Drittel auf 656 Millionen Euro. Unter dem Strich schrieb der Konzern mit bereinigt 0,2 (Vorjahr: 5,5) Millionen Euro allerdings nur knapp schwarze Zahlen.