Es gibt ergreifende Schicksale bei einer Demonstration von Sparern, die mit Fonds viel Geld verloren haben. Aber am schlimmsten ist, dass die meisten auch jetzt nicht genau wissen, wofür sie ihr Geld ausgegeben haben. Irgendetwas mit Schiffen, Flugzeugmotoren oder Computerspielen. Das zeigt nur, diese Produkte hätten ihnen nie verkauft werden dürfen, und sie hätten solche Anlageverträge auch nie unterschreiben dürfen.

Früher wurden diese Beteiligungen vor allem gezeichnet, um Steuern zu sparen. Für Zahnärzte und andere Gutverdiener war die Rendite zweitrangig, wenn die Rückerstattung vom Finanzamt stimmte. Als dieses Steuersparmodell nicht mehr funktionierte, mussten neue Zielgruppen erschlossen werden. Das sind Anleger, für die eine unternehmerische Beteiligung überhaupt nicht geeignet ist. Das Geld für die Fonds lag meist auf einem Sparbuch, und das sagt viel über die Risikobereitschaft der Anleger. Die Banken standen in vorderster Front bei der Gewinnung der Anleger. Doch den Fondshäusern kann nicht verborgen geblieben sein, an welche Klientel ihre Produkte gingen. Mag sein, dass alle Risiken irgendwo im Kleingedruckten standen und stehen. Moralisch angreifbar ist das Geschäftsmodell dennoch. Auf Kosten der Anleger verdienten Banken, Berater und Fondshäuser gut an den Fonds, unabhängig davon, ob das Investment ertragreich war oder nicht.