Paris. An französischen Kiosken soll es vom kommenden Jahr an nicht nur Zigaretten, sondern auch Zinsen geben. Dann wollen die 27.000 in den Straßen allgegenwärtigen „Tabacs“ vom Filialsterben bei den Banken profitieren und selbst einfache, billige Bankkonten anbieten. Unter dem Namen Nickel bekommen die Kunden für 20 Euro im Jahr eine EC-Karte und ein Girokonto – bei angestammten Instituten wie BNP Paribas, Société Générale und Crédit Agricole zahlt man dafür mindestens 28 bis 30 Euro.

Zwar kosten Ein- und Auszahlungen an den Kiosken mit der markanten roten Raute als Erkennungszeichen extra. Doch die Tabakhändlerorganisation CBF, die hinter Nickel steht, schätzt, dass ein Durchschnittskunde weniger als 50 Euro im Jahr für sein Konto zahlen muss. Erste Markttests sind positiv verlaufen. Nickel-Mitgründer Hugues Le Bret zielt vor allem auf Kunden am Rande der Gesellschaft ab, die bei normalen Banken gar kein Konto eröffnen können.