München. Saudi-Arabien beschert Siemens erneut einen Großauftrag. Die Münchner sollen in der Hauptstadt Riad eine fahrerlose U-Bahn für 1,5 Milliarden Euro bauen, wie der DAX-Konzern am Donnerstag mitteilte. Siemens liefere zwei von sechs geplanten Linien samt Signaltechnik und 74 Zügen für die Metropole. Mit im Konsortium seien die US-Firma Bechtel und die örtlichen Bauunternehmen Almabani und Consolidated Contractors Company. Die Metro soll 2018 ihren Betrieb aufnehmen.

Bereits im Sommer waren die Partner als Lieferanten ausgewählt worden. Nun seien die Verträge unter Dach und Fach gebracht worden, erklärte ein Konzernsprecher.

Saudi-Arabien entwickelt sich für Siemens zu einem immer wichtigeren Markt. Zuletzt lieferte der Konzern vor allem Energietechnik in das Königreich und brach so die Dominanz der US-amerikanischen General Electric (GE), die dort lange der Stammlieferant von Großtechnik war. Der U-Bahnauftrag sei die bisher größte Bahntechnikorder aus der Region für Siemens. „Mit sechs Linien und 175 Kilometer Streckenlänge plant Riad das größte Metroprojekt der Welt. Die Investition in die Infrastruktur der Stadt soll die Nahverkehrsprobleme lindern“, hieß es. Die rasch wachsende Fünf-Millionen-Einwohner-Stadt Riad setze bisher im Nahverkehr vor allem auf Dieselomnibusse, so das Unternehmen. Mit der Investition wolle die Stadt einen weiteren Schritt zur Modernisierung ihrer Verkehrsinfrastruktur gehen. In den Stoßzeiten soll alle 90 Sekunden eine Bahn kommen und so 21.000 Menschen pro Stunde befördern. Die Züge vom Typ Inspiro bekommen eine extra große Klimaanlage, um die Hitze der Arabischen Halbinsel für die Fahrgäste erträglich zu machen.

In Deutschland hatte Siemens zuletzt mit Zulassungsproblemen für seine neue ICE-Flotte zu kämpfen. Die Züge für die Deutsche Bahn kommen mehr als ein Jahr später als ursprünglich geplant.