Berlin. Mit verdeckten Einsätzen, künstlicher DNA und Infoaktionen geht die Deutsche Bahn gegen Metalldiebe vor. Während andere Betroffene wie der Stromkonzern Vattenfall unter anderem mit Flugrobotern Langfingern das Handwerk legen wollen, setzt die Bahn auf Polizeiarbeit und Vorbeugung, teilte der Konzern am Montag in Berlin mit. So ermittelt die Bundespolizei in Sonderaktionen auch mit zivilen Streifen. Da müsse ein Dieb damit rechnen, dass jemand aus dem Gebüsch springt und ihn festnimmt, sagte Jochen Grimmelt, Leiter DB Konzernsicherheit für die Region Ost.

Vor allem in östlichen Regionen seien die Diebe ein Problem. So sei etwa am Berliner Ostbahnhof die Zahl der Diebstähle zwischen Januar und August im Vergleich zum letzten Jahr gestiegen. Ursachen sind nach Angaben von Grimmelt unter anderem Täter aus Osteuropa oder viele Baustellen, von denen Materialien gestohlen werden. Insgesamt sank die Zahl der Buntmetalldiebstähle im Vergleich zu 2012. Die Bahn zählte im ersten Halbjahr mit rund 820 Diebstählen etwa 40 Prozent weniger Taten als im Vorjahreszeitraum. Dennoch bleibt das Problem massiv: Zwischen Januar und Juni gab es wegen Diebstählen rund 61.400 Verspätungsminuten.

Zwar werden auch andere Metalle wie Aluminium gestohlen, Kabel oder Rohre aus Kupfer sind jedoch seit Langem am Begehrtesten: Der Kupferpreis hatte Anfang 2011 mit mehr als 10.000 Dollar je Tonne einen Rekordpreis erreicht. 2012 gingen Preis und Diebstähle bereits leicht zurück. In diesem Jahr kostete Kupfer lange wieder weniger als 7000 Dollar. Die Bahn setzt auch auf künstliche DNA, eine unsichtbare Flüssigkeit, die Kabel oder Schienen als Bahneigentum kennzeichnet, um Diebe abzuschrecken. Zudem werden Metallhändler über Diebstähle informiert um zu verhindern, dass gestohlene Materialien gekauft werden.