Berlin. Bahnfahren wird erneut teurer. Die Karten für Intercity und ICE kosten ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2013 im Schnitt 2,5 Prozent mehr. Gleiches gilt für die Bahncard50, teilte die Deutsche Bahn mit. Die Bahncard25 wird um 1,6 Prozent teurer. Im Nahverkehr steigen die Preise mit 2,9 Prozent sogar noch stärker. Wer sich einen Sitzplatz sichern will, muss ebenfalls tiefer in die Tasche greifen: Die Reservierung kostet künftig 4,50 Euro statt 4,00 Euro. Die Bahn begründete die Preiserhöhungen ab 15. Dezember mit den im ersten Halbjahr 2013 um vier Prozent gestiegenen Personalkosten im Fernverkehr.

Keine Preisänderungen soll es auf der Verbindung von Köln oder Düsseldorf nach Berlin geben. Wegen des Elbehochwassers ist dort die Haupttrasse noch bis November gesperrt, was eine längere Fahrtzeiten von rund einer Stunde bedeutet. Unverändert bleiben zudem die Spezialsonderpreise, die ermäßigte Bahncard für Jugendliche und Senioren sowie die Bahncard100. Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg sagte, somit verteuerten sich die Tickets im Fernverkehr für rund die Hälfte der Fahrten nicht.

Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte die Erhöhungen: „Wir hätten es sehr begrüßt, wenn die Deutsche Bahn das Preiskarussell gestoppt hätte“, sagte der Vize-Verbandsvorsitzende Gerd Aschoff. Er verwies auf die wegen der Hochwasserfolgen verspäteten Züge, den zu knappen Wagenpark sowie auf mangelhafte Reinigung und Wartung.

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) bezeichnete die Preiserhöhungen als unverständlich, da sich die Leistungen nicht verbessert hätten. Die Bahn sei mit sehr alten Zügen unterwegs.

In den vergangenen Jahren legten die Passagierzahlen im Fernverkehr zu. Die Sparte konnte ihren Gewinn 2012 sogar mehr als verdoppeln.