Düsseldorf. Das Bundeskartellamt geht dem Verdacht von Preisabsprachen bei Autozulieferern nach. Die Büros von sechs Unternehmen in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern seien durchsucht worden, teilten die Wettbewerbshüter am Mittwoch mit. Die Firmen sollen seit 2002 bei Dämmungsbauteilen, Textilbodenbelägen und Kofferraumauskleidungen Kunden unter sich aufgeteilt haben.

Der kanadisch-österreichische Zulieferer Magna International erklärte, die deutsche Niederlassung sei von den Razzien betroffen gewesen. Magna beabsichtige, mit dem Bundeskartellamt zusammenzuarbeiten. Autoneum, ein Schweizer Hersteller von Material zur Lärm- und Wärmedämmung in Autos, wollte sich zu der Sache nicht äußern. Autoneum, das vor zwei Jahren verselbstständigte zweite Standbein des Maschinenkonzerns Rieter, ist in Deutschland an vier Standorten tätig - wie in Böblingen und München.

Hersteller von Dämmbauteilen und Fußmatten stehen unter Wettbewerbsdruck, da Autobauer bei solchen Massenartikeln sparen und den Lieferanten oft nur geringe Margen bleiben. Kann das Kartellamt rechtswidrige Absprachen nachweisen, können die Wettbewerbshüter gegen die beteiligten Unternehmen drastische Geldstrafen verhängen. Firmen, die die Untersuchungen auslösen oder unterstützen, können auf Milde hoffen.