Zürich/Hamburg. Der weltgrößte Zementkonzern Holcim mit seiner Deutschlandzentrale in Hamburg ist vorsichtig optimistisch für den Schlüsselmarkt Indien. „Aus dem Land kommen einige positive Signale“, sagte Konzernchef Bernard Fontana. Er verwies auf das Ende der Monsunzeit und die in acht Monaten anstehenden Wahlen. Studien zeigten, dass die Ausgaben für Infrastrukturprojekte wie Straßen vor Wahlen üblicherweise anziehen würden. Mit einem Umsatzanteil von 17 Prozent ist Indien der größte Markt für das Unternehmen.

Wegen eines rekordhohen Leistungsbilanzdefizits und Steuerausfällen hat das Land die Bauausgaben zurückgefahren. Zusammen mit der Abschwächung des Geschäfts in anderen Ländern wie Mexiko, Marokko und Kanada zwang dies Holcim im August zu einer Prognosesenkung.

Die Wirtschaft Indiens wächst mit 5,3 Prozent pro Jahr, der niedrigste Wert seit zehn Jahren. Aber Fontana zeigte sich zuversichtlich für die weitere Entwicklung des Landes. „Auch mit einem BIP-Wachstum von fünf Prozent kann Zement deutlich wachsen“, so der Franzose. „Wir glauben, dass der Bedarf höher sein wird, um die Nachfrage der Bevölkerung zu decken.“ In Europa sieht Fontana Anzeichen einer Stabilisierung. Optimistisch ist er für die USA, wo das Potenzial für einen Volumenanstieg auf über 100 Millionen Tonnen von 80 Millionen bestehe. Fontana hatte im Mai 2012 ein Kostensenkungsprogramm eingeleitet, mit dem Holcim bis Ende 2014 mindestens 1,5 Milliarden Franken einsparen will.