Hamburg. Immer mehr Unternehmen in Hamburg engagieren sich im fairen Handel. Anfang 2012 beschäftigten sich nur 18 Firmen mit Fairtrade, inzwischen ist deren Zahl auf 24 angewachsen. Zu den Unternehmen, die Produkte mit dem Fairtrade-Siegel importieren und weiterverarbeiten, gehören Tchibo, Darboven, LemonAid und Wertform. Auf einer Veranstaltung anlässlich der 13. Fairen Woche vom 13. bis 20. September diskutierten am Donnerstag Vertreter von Tchibo, der Kaffeerösterei Torrefaktum, von Budnikowsky und der Politik über Chancen des Fairtrade in Hamburg. Christoph Wöhlke, Geschäftsführer von Budnikowsky, sieht in seinen Drogerien eine steigende Nachfrage nach fair gehandelten Produkten. Heute mache der Anteil des Kaffees mit Fairtrade-Siegel bereits mehr als ein Drittel des gesamten Budni-Umsatzes mit Kaffee aus.

Achim Lohrie von Tchibo verwies auf die Anstrengungen des Konzerns in Sachen Nachhaltigkeit. Von den 180.000 Tonnen Kaffee, die Tchibo im Jahr röstet, stammten zwar bisher nur rund 1500 Tonnen aus fairem Handel. Es sei aber schwierig, diesen Anteil schnell zu erhöhen, sagte Lohrie. So seien nur etwa 10.000 Tonnen Fairtrade-Kaffee auf dem deutschen Markt verfügbar. Tchibo habe es sich aber zur Aufgabe gemacht, durch Schulungen der Bauern in den Anbauländern und Gründung von Kooperativen, mehr nachhaltig produzierten Kaffee verfügbar zu machen. Sven Tode (SPD), Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, appellierte an das Bewusstsein der Verbraucher. „Wir müssen uns klar sein, dass unser Wohlstand auf der Ausbeutung anderer Länder basiert“, sagte der Abgeordnete. Während der Fairen Woche können sich Verbraucher auf diversen Veranstaltungen über das Thema informieren. Straßenaktionen, Filme, Faire Weinproben und Podiumsdiskussionen bieten Einblicke in die Welt des Fairen Handels. Infos unter www.fairtradestadt-hamburg.de