Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat sich mit einem gewagten Vorschlag in die Diskussion über die Energiewende eingemischt. Sein Plan, einen Förderstopp für neue Windräder und Fotovoltaikanlagen zur Begrenzung der Strompreiserhöhungen zu verhängen, ist schlicht gesagt unangemessen. Nicht nur, weil dem Schweizer Marktforschungsinstitut Prognos zufolge allein in Hamburg rund 14.500 Arbeitsplätze mittlerweile den erneuerbaren Energien Windkraft, Solarenergie und Biomasse zugerechnet werden, die dann gefährdet wären. Sondern auch, weil ohne weitere Anlagen für Windkraft- und Solaranlagen die Energiewende auf unbestimmte Zeit verschoben würde.

Die Förderkosten für Erneuerbare Energien sind in der Vergangenheit so hoch geschnellt, dass sie sich inzwischen auf 20 Milliarden Euro pro Jahr summieren. Das war ein Fehler der Politik und führt nun dazu, dass die Stromkunden in den nächsten rund 20 Jahren laut dem Erneuerbaren–Energien–Gesetz (EEG) diesen Betrag als Umlage auf ihren Strompreis bezahlen müssen. Die EEG-Umlage könnte im kommenden Jahr sogar von 5,28 Cent netto auf sieben Cent pro Kilowattstunde Strom steigen.

Dass dies so nicht weiter gehen kann, ist klar. Doch es gibt Alternativen. So könnte der Bund zumindest für einige Zeit auf die Stromsteuer verzichten, die Kommunen könnten einen Teil ihrer Konzessionsabgaben, die sie von den Versorgern erhalten, zur Entlastung der Verbraucher in die EEG-Umlage einfließen lassen. Ein Mega-Projekt wie die Energiewende bekommt man nicht umsonst.