Berlin/Hamburg. Getrieben vor allem vom Boom der Smartphones und Tablet-Computer erweitert der Markt für Unterhaltungselektronik gerade rasant seine Grenzen. Verlierer ist klassische Konsumelektronik ohne Internetzugang, auf der Gewinnerseite stehen dagegen onlinefähige Endgeräte, beschreibt der Branchenverband Bitkom die Lage im Vorfeld der am Freitag startenden Berliner Funkausstellung.

Ein anderer Trend geht zu größeren Bildschirmdiagonalen. Jeder vierte verkaufte Fernseher komme mittlerweile auf 117 Zentimeter. Der neue TV-Standard Ultra HD werde für einen weiteren Schub sorgen, schätzt der Bitkom. Denn dieser vervierfache noch mal die Anzahl der Bildpunkte, womit die Bilder auch auf einem riesigen Bildschirm gestochen scharf bleiben. Einer der Hersteller, die diese Technik in Berlin zeigen werden, ist der japanische Panasonic-Konzern, dessen Deutschland-Zentrale ihren Sitz in Hamburg hat. Auf dem 6000 Quadratmeter großen Stand werden nach Angaben eines Firmensprechers allein 100 bis 120 Mitarbeiter aus Hamburg präsent sein.

Verbraucher hören mit Smartphones immer mehr Musik, und sie schauen auf Tablet-Computern unterwegs Filme, auf beiden Gerätetypen auch Fotos, erklärt Bitkom-Präsidiumsmitglied Christian Illek die aktuelle Entwicklung. In den eigenen vier Wänden werden die aus anderen Branchen kommenden Geräte dann nahtlos zur Medienwiedergabe am Fernseher oder der Musikanlage genutzt.

Das macht eine Marktabgrenzung immer schwieriger. Blickt man allein auf klassische Unterhaltungselektronik wie Fernseher, Digitalkameras und Musikanlagen, ist der Markt in Deutschland 2013 rückläufig. Der Bitkom erwartet einen Umsatzrückgang um gut ein Zehntel auf 11,2 Milliarden Euro. Anders als 2012 beflügeln dieses Jahr keine Fußball-Europameisterschaft oder Olympischen Spiele das Geschäft, und es fehlt auch eine Sonderkonjunktur wie die Abschaltung des analogen Satellitenfernsehens.