Wiesbaden. Die Verbraucherpreise in Deutschland steigen wieder langsamer. Sie erhöhten sich im August um voraussichtlich 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag nach vorläufigen Berechnungen mitteilte. Grund für die vergleichsweise niedrige Preissteigerung sei die moderate Entwicklung der Preise für Mineralölprodukte. Die Teuerung bei Lebensmitteln hingegen liege mit voraussichtlich 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr weiter deutlich über dem Preisanstieg insgesamt.

In den vergangenen Monaten hatten höhere Lebensmittelpreise die Inflation deutlich steigen lassen: Im Juni waren es 1,8 Prozent, im Juli 1,9 Prozent im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat gewesen. Grund für die hohen Nahrungsmittelpreise war vor allem das nasse und kalte Frühjahr: Obst und Gemüse, aber auch Milchprodukte wurden deutlich teurer. Im April hatte die Inflationsrate noch bei 1,2 Prozent gelegen, das war der niedrigste Stand seit August 2010. Im Vergleich zum Juli veränderten sich die Verbraucherpreise im August wahrscheinlich nicht, so die Statistiker. Die Europäische Zentralbank (EZB) spricht bei einer mittelfristigen Inflation von knapp unterhalb 2,0 Prozent von stabilen Preisen.