Konkurrent prüft derzeit den Kauf einzelner Filialen der insolventen Baumarktkette

Frankfurt/Hamburg. Die Baumarktkette Hornbach hat ein Auge auf einzelne Märkte der pleitegegangenen Wettbewerber Max Bahr und Praktiker geworfen. „Auch wir prüfen, ob wir Baumärkte von den insolventen Konkurrenten übernehmen, wenn sie konzeptionell zu uns passen“, sagte Hornbach-Finanzvorstand Roman Pelka im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Man befinde sich „aber noch in der Prüfphase“. Hornbach profitiere von der Insolvenz. „Es findet eine Marktbereinigung statt. Demnächst werden 51 Praktiker-Märkte geschlossen. Davon profitiert die Branche insgesamt.“ Im Juli war der lange Überlebenskampf von Praktiker gescheitert, die Baumarktkette meldete Insolvenz an. Zwei Wochen später scheiterte auch die Tochter Max Bahr, die als Hoffnungsträger des Konzern gegolten hatte. Zum Verhängnis war Praktiker auch das Billigkonzept geworden, das unter dem Slogan „20 Prozent auf alles – außer Tiernahrung“ beworben wurde.

Pelka sagte, Hornbach mache vieles besser als der Durchschnitt der Baumärkte. „Unsere Baumärkte sind relativ großflächig und haben ein breites und tiefes Sortiment. Außerdem werben wir nicht mit Rabattaktionen, sondern bieten Dauertiefpreise“. Die Bilanz von Hornbach sei solide mit einem Eigenkapital-Anteil von nahezu 50 Prozent. Außerdem verfüge der Konzern über eine Liquidität von derzeit mehr als 400 Millionen Euro.

An der Prognose, ein Betriebsergebnis auf Vorjahresniveau zu erreichen, halte der Konzern weiterhin fest, sagte der Manager. Von März bis Mai seien die Geschäfte wegen der schlechten Witterung zwar nicht besonders gut gelaufen. „Unser Eindruck ist aber, dass wir das in den Folgemonaten aufholen konnten.“