Umweltschützer fordern Kartellbehörden zum Handeln auf

Berlin. Die Strompreise für Verbraucher könnten laut Umweltschutzorganisation Greenpeace deutlich sinken, wenn die Kartellbehörden schärfer gegen Energiekonzerne vorgehen, der Staat die Tarife kontrolliert und ein Teil der Industriesubventionen abgebaut wird. Greenpeace stellte dazu am Mittwoch in Berlin ein Rechtsgutachten vor, das die notwendigen Schritte darlegt. Würden sie alle umgesetzt, sinke der Strompreis um rund zehn Prozent, erklärten die Umweltschützer. Profitieren würden demnach rund 40 Prozent aller Privatkunden, für eine Familie bedeute dies eine Einsparung von etwa 100 Euro.

Den wichtigsten Ansatzpunkt sieht Greenpeace bei den Grundversorgungstarifen. Diese zahlt automatisch jeder Stromkunde, der nicht bewusst seinen Anbieter oder seinen Tarif wechselt. „In der Grundversorgung machen die Anbieter Kasse“, kritisierte Greenpeace-Energieexperte Tobias Austrup. Untersuchungen ließen den Schluss zu, dass die Energieversorger in den Grundversorgungstarifen ihre Gewinnmargen um mehr als 70 Prozent seit 2009 hätten steigern können.