Hamburger Versandhandelskonzern investiert 50 Millionen Euro in Logistikzentrum bei Moskau

Hamburg. Der Hamburger Handels- und Dienstleistungskonzern Otto baut sein Geschäft in Russland kräftig aus. Mit Investitionen von 50 Millionen Euro vor allem in Logistik-Infrastruktur sollen 700 neue Arbeitsplätze entstehen, teilte die Otto Group am Dienstag in Hamburg mit.

Das Unternehmen habe sich mit mehreren Marken in nur sieben Jahren zum Marktführer im russischen Distanzhandel entwickelt und erwirtschafte mit mehr als 2000 Beschäftigten rund 550 Millionen Euro Umsatz. Nach den Erwartungen von Otto werden russische Verbraucher in fünf Jahren etwa 19 Milliarden Euro durch Einkäufe im Internet umsetzen, mehr als doppelt so viel wie heute. Ein Großteil der geplanten Investitionen soll in das Otto-Logistikzentrum in Twer nördlich von Moskau fließen, dessen Fläche verdoppelt wird.

„Das Russland-Geschäft der Otto Group kann als Paradebeispiel für eine gelungene Expansion ins Ausland herangezogen werden“, sagte der Eigentümer und Aufsichtsratsvorsitzende des Konzerns, Michael Otto. „Wir sind überzeugt, dass im russischen Distanzhandel noch viel Potenzial steckt – allen voran im E-Commerce, der bereits für über 50 Prozent der Handelsumsätze steht.“

Am erfolgreichsten hat sich die auf günstige Kleidung spezialisierte Marke Bonprix entwickelt, die mittlerweile mehr als 200 Millionen Euro Umsatz in Russland erzielt. Weitere starke Marken seien Otto, Witt, Nadom, Lascana, myToys.ru und Meggy Mall. Auch die übernommene Marke Quelle hat im Osten einen guten Ruf, während sich die Hamburger hierzulande mit der Wiederbelebung des einstigen Konkurrenten eher schwer tun.

Otto setzt seit Längerem bei der Expansion auf Märkte wie Russland und Brasilien, weil Zuwächse im hart umkämpften deutschen Geschäft nur noch schwer zu erzielen sind.