Madrid. Die spanische Bankenbranche hat im Kampf gegen die Schuldenkrise einen Rückschlag erlitten. Die faulen Kredite in den Büchern der Institute stiegen im Juni auf ein Rekordhoch. Sie machten 11,6 Prozent der gesamten Kreditsumme aus, teilte die Notenbank am Montag in Madrid mit. Mehr private Haushalte und kleine Firmen – besonders aus dem Immobiliensektor – haben demnach Schwierigkeiten, ihre Darlehen zu bedienen. Im Mai hatte der Anteil bei 11,2 Prozent gelegen. Als „faul“ werden Kredite bewertet, deren Rückzahlung infrage steht und die von den Banken voraussichtlich abgeschrieben werden müssen.

Das Platzen der Immobilienblase im Jahr 2008 hat Spanien in die Rezession gedrückt. Vor allem die Unternehmen in der Baubranche und im Tourismus litten unter den Folgen sehr stark. Zuletzt mehrten sich allerdings die Hoffnungsschimmer: Für die zweite Jahreshälfte wird wieder ein leichtes Wachstum erwartet, nachdem das Bruttoinlandsprodukt im Frühjahr nur noch um 0,1 Prozent geschrumpft war und auch die Arbeitslosigkeit zurückging. Auch einige Banken lassen die Krise allmählich hinter sich: Branchenprimus Santander steigerte seinen Überschuss im ersten Halbjahr um 29 Prozent auf knapp 2,3 Milliarden Euro. Zuletzt gab es Spekulationen über einen Einstieg der Bank bei der Commerzbank.