Athen. Der boomende Tourismus in Griechenland beschert dem Euro-Krisenstaat hohe Einnahmen. Der Fremdenverkehr ist derzeit der einzige Wachstumsmotor für die griechische Wirtschaft, die ihr sechstes Rezessionsjahr in Folge erlebt. Im Juni stiegen die Tourismuseinnahmen binnen Jahresfrist um 21 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro, teilte die griechische Notenbank am Montag mit. Im ersten Halbjahr kletterten die Umsätze um 18 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Die Tourismusbranche peilt für 2013 ein Einnahmeplus von zehn Prozent auf elf Milliarden Euro ein und hofft auf die Rekordzahl von 17 Millionen Besuchern.

Hoteliers, Restaurantbesitzer und andere Tourismus-Dienstleister haben ihre Preise gesenkt und den Service verbessert, um Gäste zu ködern. Zudem bleiben viele Besucher länger und geben mehr aus – wie etwa die Russen. Zwischen Januar und Mai stieg ihre Zahl um ein Drittel. Die positive Entwicklung im Fremdenverkehr trug dazu bei, dass Griechenlands Leistungsbilanzüberschuss im Juni auf 663 Millionen Euro von 73,1 Millionen im Vorjahr geklettert ist. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz will Griechenland beim Schuldenabbau entgegenkommen, sagte er „Zeit online“: „Wenn es der Konsolidierung des Haushalts dient, sollten wir Griechenland für die Tilgung mehr Zeit geben und die Zinsen für bestehende Kredite senken.“